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 Aus Langenhorn und speziell unserem
Gemeindeleben ist das Ansgar-Theater nicht mehr wegzudenken. Seit 15
Jahren bringt die Gruppe unter der Leitung von Pastor Helge Martens
regelmäßig Produktionen auf die Bühne des Gemeindehauses.
Markenzeichen vom Ansgar-Theater ist die sorgfältige Stückauswahl,
und so haben wir uns in diesem Jahr für ein sehr junges Stück (entstanden
2001) entschieden, welches ganz ohne schlagende Türen und balkenbiegende
Effekte auskommt: „Die sexuellen Neurosen unserer Eltern", so lautet der
Titel des Stückes, in welchem sich alles um Dora dreht, ein junges
Mädchen, das, so heißt es im Stück, „einen Dachschaden hat".
Als Kind litt Dora - und noch mehr ihre Umgebung - unter
Tobsuchtsanfällen, so dass sie mit Pharmazeutika ruhig gestellt wurde.
Jetzt ist Dora fast erwachsen, ihre Medikamente werden abgesetzt.
Dora erwacht aus ihrer erzwungenen Lethargie und ihre Mutter ist
glücklich. Doch dann entdeckt die kindlich-naive Dora ihre Sexualität: Ein
schmieriger Parfümvertreter nimmt sie mit auf sein Hotelzimmer und Dora
findet Gefallen daran.
Die Fassaden aufgeklärt-liberaler Bürgerlichkeit (Doras Eltern),
gut gemeinter Toleranz (Doras Arzt) und sozialen Engagements (Doras
Arbeitgeber) bekommen Risse und stürzen schließlich ein, als Doras
Lebenswandel alle vor eine folgenschwere Entscheidung stellt...
In 35 zum Teil sehr kurzen Szenen führt der Schweizer
Erfolgsdramatiker Lukas Bärfuss seine Figuren an ihre moralischen Grenzen.
„Wir setzen ganz auf die Kraft des Textes. Da ist kein Wort zuviel und es
entsteht eine unglaubliche Intensität, aus der heraus das Stück seine
Spannung bezieht", so die einhellige Meinung im Team vom Ansgar-Theater.
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- Samstag, 24. März 2007,
- Samstag, 31. März 2007 und
- Sonntag, 1. April 2007
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Für ein modernes, provozierend anspruchsvolles
Stück war die Resonanz durchaus beachtlich. Am Premierenabend sahen 90
Zuschauer den Leidenswandel der Dora, an den beiden Folgeterminen jeweils 84
Zuschauer. |